HEARSPELLS
Gestaltung: Jan Mensen

13.08.2019 – 18.08.2019

HEARSPELLS

Graduation project by Andara Shastika.

Everything that crosses seas and borders—and in one way or another inhabits the site it arrives in—is subject to displacement, exile, transformation, fragmentation, instability, and shameless hybridisation: objects, bodies, languages, words, words’ sounds. Language is migrant, said Cecilia Vicuña. But as it is always vital in exclusionary politics—where 'the foreigner’ is created, internalised, and surpassed based on the faculty of speech, of oneself or others—it also demarcates the inside from the outside, home from abroad, strange from familiar, insiders from outsiders, foreigners from natives; it is the border and the sea made necessary to cross that some traverse with more ease than others. 

HEARSPELLS deals with language as such border, the instability of which (and of any clear separation between the strange and the familiar) Andara Shastika explores, stages, and questions by visual and aural means. With video and sound compositions, the exhibition reflects the act of traversing a "language as border" from a precarious position like ‘the other’, ‘the migrant’. What is at stake when we become strangers upon sounds that our mouths, throats, noses, tongues, teeth are making? Why do we feel like strangers in this language, in which we are now speaking, dwelling, moving within? What does it mean when a language feels strange, to feel strange in a language, and what do all these strange feelings mean at all? From which perspective—be it oral, aural, visual, or corporal—we have been defining, accepting and reproducing the foreign? 

Who is looking at whom, struck by strangeness? 

Unfolding from several years long exploration of the strangeness enforced, evoked, or implied by or with the German language, Andara Shastika’s graduation project addresses its strangely familiar, uncanny, and haunting instances; by looking into words assimilated from Arabic, Persian, Chinese, Turkish and Malay and reflecting on the relationship between language (embodiment) and selfhood.

Opening:
13.08.19, 5 PM

Exhibition:
14.08.19 – 17.08.19, 2 – 8 PM

Artist talk & church service:
18.08.19, 11 AM

Location:
Neue Brüderkirche und Stadtteilzentrum
Weserstraße 26, 34125 Kassel

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Alles das, was Meere und Grenzen durchkreuzt — und auf die ein oder andere Art die jeweilige Seite, die es erreicht, in sich trägt— ist ein Subjekt von Entrückung, Exil, Transformation, Fragmentierung, Instabilität und schamloser Hybridisierung: Objekte, Körper, Sprachen, Wörter, der Klang von Wörtern. Sprache ist eine Migrantin, sagte Cecilia Vicuna. Aber so, wie sie für exkludierende Politik unerlässlich ist— dort, wo 'der*die Ausländer*in' kreiert wird—verinnerlicht und überworfen basierend auf dem eigenen Sprachvermögen oder dem der anderen— grenzt sie auch das Innere vom Äußeren ab, Heimat von Ferne, fremd von vertraut, Zugehörige von Außenstehenden, Ausländer*innen von Einheimischen; ist sie selbst die Grenze und das Meer, deren Überquerung notwendig geworden ist, was den Einen leichter als den Anderen gelingt.

HEARSPELLS handelt von Sprache als eine solche Grenze, ihrer Instabilität (und die jeder klaren Trennung von Fremdem und Vertrautem), die Andara Shastika durch visuelle und auditive Medien erkundet, inszeniert und hinterfragt. Mit Video- und Soundkompositionen reflektiert die Ausstellung den Akt der Überquerung einer “Sprache als Grenze“, aus einer prekären Position 'der*des Anderen', 'dem*der Migrant*in'. Was steht auf dem Spiel, wenn wir fremd gegenüber den Geräuschen werden, die unsere Münder, Rachen, Nasen, Zungen, Zähne von sich geben? Warum fühlen wir uns wie Fremde in dieser Sprache, in der wir nun sprechen, wohnen und uns bewegen? Was bedeutet es, wenn eine Sprache sich fremd anfühlt, sich in einer Sprache fremd zu fühlen und was bedeuten all diese seltsamen Gefühle überhaupt? Von welcher Perspektive aus— sei es mündlich, auditiv, visuell oder körperlich—haben wir das Fremde definiert, akzeptiert und reproduziert?

Wer betrachtet wen, wenn uns das Fremde ereilt?

Sich entfaltend aus einem mehrjährigen Erforschen des Fremden, erzwungen, heraufbeschworen oder impliziert von oder mit der deutschen Sprache, adressiert Andara Shastikas Abschlussprojekt ihre seltsam vertrauten, unheimlichen und uns heimsuchenden Fallbeispiele; indem sie Worte betrachtet, die aus dem Arabischen, Persischen, Chinesischen, Türkischen und Malaiischen assimiliert wurden und indem sie über die Beziehung zwischen der (Verkörperung von) Sprache und dem eigenen Selbstsein reflektiert.

(Übersetzung: Pascalina Krummenauer, Amelie Jakubek)

Eröffnung
13.08.19, 17 Uhr

Ausstellung
14.08 – 17.08.19, 14 bis 20 Uhr

Künstlergespräch & Gottesdienst
18.08.19, 11 Uhr

Ort
Neue Brüderkirche und Stadtteilzentrum
Weserstraße 26, 34125 Kassel




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