"Vererbte Narben – Generationsübergreifende Traumafolgen" auf ARTE
© Katrin Pesch

02.09.2017 21:40 UHR

"Vererbte Narben – Generationsübergreifende Traumafolgen" auf ARTE

Arte überträgt am 2. September die Dokumentation „Vererbte Narben – Generationsübergreifende Traumafolgen“ – mit dabei die Bildende Kunst Studentin Katrin Pesch.

Familiengeheimnisse, frühe Prägungen von Angst und Gewalt, körperliche und seelische Traumata, familiärer Stress oder Druck und zementierte Glaubenssätze – all das wirkt sich nicht nur auf diejenigen aus, die es selbst erleiden, es kann sich sogar auf die nachfolgenden Generationen auswirken. Diese entwickeln dann Symptome, als hätten sie das Leid der Eltern selbst erlebt.

Ein Vierjähriger wird von Sirenenalarm aus dem Schlaf gerissen. Die Eltern sind nicht da. Panisch verlässt er das Haus und flüchtet unter eine Brücke – und das mitten im Frieden. Seine Mutter kann sich das nicht anders erklären, als dass er ihre erlebte Angst vor Bomben im Krieg sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen hat. Dabei wollten die Eltern ihre Kinder bewusst angstfrei erziehen. Ein Algerier in Paris hat gleich mehrere Traumafolgestörungen seiner Vorfahren übernommen, sogar noch aus dem Ersten Weltkrieg. Eine junge Frau deckt den von Generation zu Generation wiederholten Kindesmissbrauch innerhalb ihrer Familie auf. Familiengeheimnisse, körperliche und seelische Traumata, familiärer Stress und zementierte Glaubenssätze wirken sich nicht nur auf diejenigen aus, die es selbst erleiden, es kann sich sogar auf die nachfolgenden Generationen auswirken. Diese entwickeln dann Symptome, als hätten sie das Leid der Eltern selbst erlebt: unerklärliche Ängste, Beziehungsstörungen, Alpträume und psychosomatische Erkrankungen. Und sie inszenieren die Schrecknisse der Eltern und Großeltern unbewusst immer wieder neu. Die schlimmsten Verursacher von Traumafolgestörungen und deren Übertragung auf die nachfolgenden Generationen sind Kriege. Sie produzieren Schmerz, Verlust und großes Leid auch bei den Kriegskindern, obwohl ihnen doch die Gnade der späten Geburt zuteil wurde.

Katrin Pesch setzt sich künstlerisch mit der Thematik der transgenerationalen Traumaübertragung auseinander.

Ausgestrahlt wird die Dokumentation am 02.09.2017 um 21:40 Uhr auf Arte und ist nach dem Sendetermin in der Arte Mediathek verfügbar. 

Link zur Arte Mediathek
https://www.arte.tv/de/videos/071389-000-A/vererbte-narben-generationsubergreifende-traumafolgen

 

 




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