„Commune ou la NATO“

29.06.2019 – 07.07.2019

„Commune ou la NATO“

In der Ausstellung „Commune ou la NATO“ sollen Fragestellungen zu der Entwicklung einer Propaganda- Ästhetik der antimilitaristischen Linken in unserem Jahrtausend in Gegenüberstellung zu der Pariser Kommune von 1871 thematisiert werden. Dieses Thema enthält einen autobiografischen Anteil, da für die zu leistende Gegenüberstellung eine politische Aktion gegen die NATO von 2008 herangezogen wird, an welcher der Künstler selbst teilnahm.

Die Kommune war ein Aufstand in Paris im Jahr 1871 in Folge des Deutsch- Französischen Krieges, welcher zu einem Machtwechsel in Paris, jedoch nicht über diese Stadt hinaus führte.

In Paris wurde ein Rätesystem nach marxistischem Vorbild aufgebaut, welches sich 72 Tage, bis zu der gewaltsamen Niederschlagung durch Republikanische Truppen halten konnte. Da der Aufstand zu einem großen Teil durch die Nationalgarde getragen wurde, waren die Bilderzeugnisse der Kommune entsprechend militärisch geprägt, die Militärische Niederschlagung tat für dieses Bild ihr übriges.

„NATO Game Over“ war eine Aktion in Brüssel 2008, die sich gegen die Einsätze der Nato und speziell gegen das in Brüssel liegende Nato Hauptquartier richtete. Ziel der Aktion war eine gewaltfreie Erstürmung des Nato Geländes mit anschließender Absperrung des selbigen. Der Aktion ging eine Woche Training voraus an dem ca. 1000 Aktivisten teilnahmen. Das es aussichtslos war das Hauptquartier abzusperren, war den Beteiligten bewusst und das Scheitern war eingeplant. Es gab 500 Verhaftungen an diesem Tag. Alle waren am Abend wieder frei.

Umfangreiche Recherchearbeiten gingen dem Ausstellungskonzept voraus. Ausgehend von Photographien aus der Zeit der Pariser Kommune wurden die Hintergründe und das militärische Scheitern der Kommune untersucht. Auch bei der Aktion „NATO Game Over“ in Brüssel 2008 mussten aufgrund des nicht unerheblichen zeitlichen Abstands und des subjektiven Erlebens von damals einiges an Recherchen getätigt werden. Bei der Auswertung der vorhandenen Materialien zu diesen beiden Ereignissen traten zum Teil erstaunliche Parallelen zu Tage.

Stellwerk Kassel
Rainer-Dierichs-Platz 1, 34117 Kassel




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