1833 wird im nordhessischen Bad Sooden-Allendorf die erste industriell gefertigte Papiertüte hergestellt. Bereits 128 Jahre später gibt das Wahrenhaus Horten in Neuss die ersten Plastiktüten an ihre Kund*innen aus.
Gegenwärtig ist die Plastiktüte ein Politikum auf Umweltschutzebene. Denn nach wie vor erfreut sie sich trotz Überlegungen eines Verbotes durch die Europäische Union ungebremster Beliebtheit: Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Europa bei rund 200 Exemplaren.
Was im Alltagsleben, ganz mode- und umweltbewusst, mittlerweile partiell durch Jutebeutel ersetzt wird, hat in seiner Kunststoffform in den letzten 100 Jahren auch bildende Künstler und Designer erreicht: Tüten, die mehr sind, als ein reines Transportmaterial. Werbe-, Text- und Designbotschafter, Kunstobjekt und Objektkunst, ob für politische Systeme, Biopiraterie und Discounterwerbung: Die bedruckte Plastiktüte ist ein künstlerisches Statement!
Eine gänzlich unvollständige und durchweg subjektive Auswahl dieser Tüten wird in der Ausstellung „Kunst [auf] Tüten. Transportbehälter der letzten 100 Jahre.“ im Rahmen des Rundgangs 2015 gezeigt. Die ausgestellten Arbeiten illustrieren die mannigfache Diversität der Kunst auf/mit/für Tüten.
Zur Eröffnung am 14.07., 18 Uhr, Südbau III. OG in der Kunsthochschule Kassel laden wir Sie herzlich ein.
Kunst [auf] Tüten.
Transportbehälter der letzten 100 Jahre.
15.- 19.07.2015
Kunsthochschule Kassel
Südbau III. OG
Eröffnung: 14.07., 18 Uhr
Die Ausstellung wurde kuratiert von Prof. Dr. Alexis Joachimides und Simon Großpietsch M.A., unter der Mitarbeit von Kira Bogdashkina.